Serverumzug. #AberRichtig. – Wir kutschieren Blech durchs Land

Seit August diesen Jahren haben wir einen Vertrag mit dem RZ-Betreiber Interxion in Frankfurt. Damit ist Frankfurt neben Karlsruhe, Nürnberg und Calw unser vierter externer RZ-Standort, den wir sowohl für das Hosting von Kundenservern als auch für eigene Clouddienste nutzen.

Der Campus in Frankfurt bietet derzeit 12 Rechenzentren (ein 13. ist bereits im Bau, dort werden wir ab Dezember ’18 ein weiteres Rack bekommen) mit über 700 Carriern. Das Besondere ist, dass dort der Internet-Knoten DE-CIX mit dem größten Datendurchsatz der Welt läuft. Es gibt in Deutschland kein besser angebundenes Rechenzentrum.

Einer der Hauptgründe, weshalb wir uns hier eingemietet haben: Wir hosten bereits seit 2014 die Infrastruktur unseres Kunden SOWITEC, deren Hardware bis dato im Rechenzentrum in Karlsruhe betrieben wurde. SOWITEC ist einer der größten Entwickler von Windkraft in Lateinamerika und als solcher international aufgestellt. Ein solcher Kunde benötigt natürlich eine exorbitant gute Anbindung – und so fiel die Wahl dank DE-CIX auf Frankfurt.

Ein Teil des Racks in Frankfurt war also von vorneherein für die dedizierte Hardware unseres Kunden SOWITEC vorgesehen. Auch das zweiten Rack im RZ13 soll gemeinsam mit SOWITEC genutzt werden. Hier wird das Bandlaufwerk für die Sicherung installiert und fungiert somit als zweiter Brandabschnitt. Den restlichen Space werden wir mit unserer eigenen Hardware bestücken um hierüber unsere Container-Hosting-Services zu betreiben.

Umzug nach Frankfurt

Am letzten Septemberwochenende war es nun also soweit: Der Umzug der SOWITEC -Hardware von Karlsruhe nach Frankfurt stand an. Vorbereitend wurden eine Woche zuvor bereits Firewalls und Router in Frankfurt eingebaut und konfiguriert.

Weil ein solcher Umzug jetzt auch für uns nicht gerade „daily business“ ist, haben wir den ganzen Prozess mal für euch ein bisschen mitprotokolliert:

Freitag, 12:00 Uhr

Los geht es letzten Freitagmittag um 12:00 Uhr mit dem Abbau der Hardware in Karlsruhe. Zwei Kollegen von levigo und die beiden IT-Verantwortlichen von SOWITEC sind vor Ort mit dabei.

14:00 Uhr

Zuerst werden die nicht-produktiven Systeme heruntergefahren und ab 14 Uhr dann auch die produktiven Systeme. Die mit dem Kunden vereinbarte geplante Downtime gilt von Freitag 14:00 Uhr bis Sonntagabend.

16:30 Uhr

Um 16.30 Uhr wird die Hardware verladen. Um kein Risiko beim Transport einzugehen, werden Backup- und Produktivsysteme getrennt in zwei Fahrzeugen transportiert.

Während wir unterwegs sind, werden im Hintergrund Verbindungen, Router, VPN und DNS entsprechend für den Standort Frankfurt umkonfiguriert.

19:00 Uhr

Nach viel Stau und Stop&Go kommen wir gegen 19:00 Uhr endlich am interxion-Rechenzentrum in Frankfurt an. Dort müssen am CheckInn erst mal Dauerausweise für uns erstellt werden. Um zur Anlieferung im RZ FFM einfahren zu dürfen, bedarf es einiger Organisation (in so ein Hightech-RZ darf schließlich nicht jeder rein, erst recht nicht ohne sich vorher anzukündigen). Der im Vorfeld eigenes hierfür erstellte Vorgang in unserem Ticketsystem war nur zwischenzeitlich leider voreilig als erledigt geschlossen worden … aber sei’s drum. Mit ein paar freundlichen Erklärungen, einem neuen Ticket und ein wenig Wartezeit können wir gegen 19:45 Uhr die Einfahrt zur Anlieferung passieren.

20:30 Uhr

Gegen 20:30 Uhr werden zunächst die Firewall umgebaut und Switches, Server und Storage eingebaut. Bis ca. 23:00 Uhr ist der Einbau abgeschlossen – Feierabend für heute! -> Abendessen.

Samstag, 9:00 Uhr

Weiter geht es am nächsten Morgen um 9:00 Uhr mit dem Verkabeln der Hardware – alle Kabel natürlich sauber beschriftet und nummeriert.

15:00 Uhr (Yeah, sechs Stunden Strippenziehen!)

Hochfahren der Systeme und erster Testlauf. Wäre jetzt natürlich mehr Dusel als sonst was gewesen, wenn sofort alles gleich reibungslos funktioniert hätte … Natürlich nicht.

17:00 Uhr

Der Backupserver fährt nicht hoch. Wir machen uns an die Fehleranalyse. Eine Stunde später steht fest: Das Mainboard ist defekt. Also haben wir um 18:20 Uhr einen Supportcall bei unserem Wartungspartner Technogroup eröffnet. Der Techniker kündigt sich auf 20:00 Uhr an. Da kein Produktivsystem betroffen ist, erstellen wir dem Techniker einen temporären Zutritt zum Rechenzentrum und reisen ab.

Gegen 22:30 Uhr erreicht uns die Nachricht, dass das Board des Servers erfolgreich getauscht wurde.

Montagmorgen

Alle Systeme sind aktiv, SOWITEC ist wieder online. Die meisten Mitarbeiter dürften von dem Umzug nicht mal was gemerkt haben.